VIDEOQUARK :: BODYSWAP


2014
Performance, Video Art

künstlerische Forschungs performative Installation
Gruppe Videoquark: Alexandra Reichart, Clarissa Seidel, Simon Schäfer, Jos Diegel, Catharina Golebiowska, Nathan Bather, Lolo y Lauti

Bei der quarkbasierten Körperfreistellung handelt es sich um ein Werkzeug, das es erlaubt, audiovisuelle und interaktive Collagen zu erstellen.

Quark ist das aus der Milch durch Zugabe von Lab oder durch bakterielle Bildung von Milchsäure ausgefällte Milcheiweiß (Casein). Gefärbt und auf die nackte Haut aufgetragen kann Quark auch zur farbbasierten Bildfreistellung in der Videotechnik angewendet werden. Diese Methode wird im Folgendem als ‘Videoquark’ bezeichnet. Der Begriff verweist ebenso auf einen Zusammenschluss vierer Künstler, die sich dieser Technik ab Herbst 2014 angenommen haben und es sich zur Aufgabe machen, diese laufend fortzuentwickeln und symbiotisch mit computerfernen und quarkfremden Einflüssen zu kombinieren.

Im Gegensatz zu der konventionellen Anwendung der farbbasierten Bildfreistellung (wie dem Bluebox- oder Greenscreen-Verfahren), bei der die Technik auf den Bildhintergrund angewendet wird, steht bei der Videoquarkerei der vordergründige Körper im Mittelpunkt. Es handelt sich also um eine quarkbasierte Körperfreistellung, die das eigentliche Zentrum der Aufmerksamkeit augenscheinlich verschwinden lässt und somit die Widersprüchlichkeit des Seins unterstreicht.

Durch den Verzicht auf moderne Computertechnologien wird eine Rückeroberung von Risiko und Zufall als Gegenentwurf zu der angestrebten Perfektion im allgegenwärtigen digital processing angestrebt. Gleichzeitig ergibt sich durch diese Herangehensweise ein Arbeitsprozess, der sich durch seine Unmittelbarkeit auszeichnet und weitestgehend auf digitale Nachbearbeitung und Korrektur verzichtet. Durch die Verwendung rustikaler Videotechnik wird darüber hinaus eine spezifische Oberfläche erschaffen, die sich durch eine innewohnenden Rohheit auszeichnet.

Das Ausklammern moderner Software bei gleichzeitigem Einsatz recycelter und antiquierter Geräte macht die Handhabung manueller sowie haptisch erfahrbar. Sie unterstreicht einen ehrlichen Charakter, der einen direkteren Zugang zu Kreativität und Menschlichkeit erlaubt. Technische Unzulänglichkeiten und vermeintliche Bildfehler werden begrüßt und als künstlerische Ausdrucksmittel zelebriert.

Bei der quarkbasierten Körperfreistellung handelt es sich um ein Werkzeug, das es erlaubt, audiovisuelle und interaktive Collagen zu erstellen. Es ist das Ziel der Gruppe Videoquark, die zahlreichen Expressionsmöglichkeiten die diese Technik erlaubt auszuprobieren und zu erfahren.