LIEBER MALER MAL MAL WIEDER! - ICH HABE DIE VERBINDUNG VERLOREN ZU MEINER LETZTEN MALEREI...


2012

Installation aus Gemälden, Acryl, Öl, Lack auf Leinwand und andere Materialen sowie Fundstücke

Wer malt riskiert ausgestellt zu werden. Und wo steht er nun mit seiner Malerei? Malerei war nicht das Beste seiner Mittel. Aber wann kam jemand schon mal zweifelnd mit einer Malerei durch die Tür? In seiner letzten Arbeit war das so, daß ihm das zu abstrakt war. Ich kannte ihn schon bevor er so abstrakt war. Nein, er wollte eigentlich Maler werden, anders anders sein. Da war er mal wieder individuell. Er besaß immer schon einen außergewöhnlich individualistischen Antrieb und er hatte gedacht jetzt wieder in einem Malprozess zu landen, stattdessen fand er sich in einer anderen Situation wieder. Die ganze Zeit wußte er nicht wo in dieser Gesellschaft dieses Spektakel zu auszumachen war. Es war ja überall, aber auf einmal war es wieder sichtbar. Gefordert wird immer dieser neue Geist, da mußt du dir schon was spektakuläreres einfallen lassen. So eine Malerei habe ich schon mal gesehen. Selbstverwirklichung, Kreativität, Originalität, ich kann beim besten Willen nichts Neues daran erkennen. Da gibt es doch eh schon einen Konsens. Hier gibt’s inzwischen Verständnis für alles. Da hab ich die Welt verstanden, da war sie wieder gut. Man braucht auch nicht dauernd etwas zu fordern, dem schon längst stattgegeben wurde. Sie sind nicht kreativ, weil sie machtlos sind, aber sie sind machtlos, weil sie kreativ sind. Während wir glauben mit unserer Kreativität unsere eigene Individualität anzureichern, reichert sich irgendetwas anders unsere Kreativität an. Das alltägliche kreative Leben ist groß in Mode. Nur wenige scheinen von der Kritik am alltäglichen Leben zu sprechen. Es läßt sich durchaus behaupten, daß die Individualität ein Hindernis für die Kritik der Kreativität ist.